RIOTS: VON PROTEST ZU RAUMPRODUKTION
KRITISCHE KARTOGRAFIEN ZWISCHEN KONFLIKT, EINSCHREIBUNG UND SICHTBARKEIT
TH LÜBECK
ARCHITEKTUR UND STADTPLANUNG
SEMINAR
SOMMERSEMESTER 25
Alesa Mustar
Studierende:
Amandus Schulz
Elena Römer
Fatmanur Avci
Halil Simsek
Jan-Luca Jansen
Johanna Horchler
Lea Reents
Leon Frommann
Luca Wloch
Lucia Loriga
Merle Klintworth
Niklas Duppach
Sukhmani Sandhu
Tamara Lazar
Protest ist nicht nur ein Moment politischer Artikulation—er ist eine räumliche Praxis. Wenn Menschen sich versammeln, Orte blockieren, Mauern bemalen, Routen verändern oder Körper sichtbar machen, entsteht eine besondere Form der Raumtproduktion: temporär, konflikthaft, widerständig—und oft dauerhaft einschreibend. Im Masterseminar „Riots: Von Protest zu Raumproduktion“ an der TH Lübeck (Leitung: Alesa Mustar) haben Studierende der Stadtplanung und Architektur untersucht, wie Proteste urbane Räume und soziale Kontexte markieren, verändern oder rekonfigurieren. Ausgangspunkt war die Frage:
Wie lässt sich Widerstand räumlich, systemisch und affektiv denken und dokumentieren—nicht nur als eruptives Ereignis oder performativer Akt, sondern auch in seinen subtileren, weniger sichtbaren Formen?
Widerstand wurde dabei nicht als Gegensatz zur Ereignislogik gedacht, sondern als spektrale Praxis: zwischen Sichtbarkeit und Entzug, zwischen Moment und Struktur, zwischen performativer Geste und alltäglicher Re-Konfiguration. So entstand eine vielschichtige Lesart des Widerständigen—als dynamische Kraft, die den Raum nicht nur kommentiert, sondern verändert.